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The Story of Gilda Balass

Die Geschichte von Gilda Balass

Gilda Balass ist eine Modedesignerin, Textil- und multidisziplinäre Künstlerin, die 2019 ihr Studium in Modedesign mit Strickbekleidung an der Central Saint Martins in London, University of the Arts, abgeschlossen hat.



Wie hast du angefangen, Teppiche und Wandkunst zu machen? Warum hast du dich für Strickwaren und Weberei entschieden?

Schon im jungen Alter war ich tief in Kunst, Mode und Inneneinrichtung verliebt. Mein Vater, ein Innenarchitekt, nahm mich oft mit auf Designmessen, was meine Liebe zu Farben, Materialien und qualitativ hochwertigen Produkten entfachte. Bei Familientreffen fand man mich häufig im Kleiderschrank meiner Großmutter, wo ich mit ihrer umfangreichen Modekollektion spielte. Ihre eklektische Sammlung globaler Objekte und Stile prägte maßgeblich meinen Geschmack in Mode und Kunst.

Mit 19 Jahren begann ich mein Studium an der Central Saint Martins, wo meine Fähigkeit zur 3D-Skulptur und meine Erfahrung im Stricken mich auf den Weg der Strickbekleidung führten. Über die nächsten sieben Jahre hinweg erkundete ich verschiedene Techniken, von Strickwaren und Häkeln bis hin zu Keramik und Teppichweberei. Praktika bei Rick Owens und einer kleinen italienischen Stickereiwerkstatt waren aufschlussreich, aber ich erkannte bald, dass die kommerzielle Modewelt nicht meine Erfüllung war. Ich sehnte mich nach künstlerischer Freiheit und Vielfalt in meiner Arbeit.

Im Jahr 2019 zeigte ein DNA-Test, dass meine Wurzeln bis nach Nordafrika reichen, was mich dazu inspirierte, neue textilhandwerkliche Fähigkeiten zu erlernen. Ich reiste nach Marokko, wo eine gastfreundliche Familie mich in die Teppichweberei einführte. Die Kultur, Farben und Muster faszinierten mich und führten zu Zusammenarbeiten mit lokalen Kunsthandwerkern. Heute arbeite ich mit Frauen in der Nähe von Errachidia und Taroudant und träume davon, eine Fair-Trade-Kooperative zu gründen, um eine ethische Produktion zu gewährleisten.



Wie definierst du dich selbst als Schöpfer/Künstler?

Als Schöpferin vereine ich handwerkliches Können mit sozialem Aktivismus. Ich strebe nach zeitlosen, eleganten Designs, die Grenzen überschreiten und Nachhaltigkeit fördern. Die Zusammenarbeit mit Frauen, die traditionelle Techniken seit Jahrhunderten bewahrt haben, stärkt sie wirtschaftlich und entspricht meinen feministischen Werten. Meine Arbeit ist ein Dialog des gegenseitigen Respekts, der kulturelle Aneignung vermeidet und Zusammenarbeit fördert.

Ist deine Arbeit nachhaltig? Auf welche Weise?

Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt meiner Arbeit. Ich minimiere Flugreisen und bevorzuge den Transport über Land und per Schiff. Alle Materialien sind organisch gefärbt oder wiederverwertet, darunter Schaf-, Ziegen- und Kamelwolle, Kaschmir, Alpaka, Raffia, Bananenfasern, Hanf, Rohseide und sogar recyceltes Plastik. In der Schweiz fertige ich lokal an, produziere handgehäkelte Kleidung und nutze eine domestizierte Strickmaschine in meinem Atelier in Zürich. Gelegentlich arbeite ich mit einer kleinen italienischen Strickfabrik zusammen, die Vintage-Handmaschinen verwendet.




Was inspiriert deine Arbeit? Welche Bedeutung hat deine Kreationen?

Meine Arbeit, verwurzelt in der Slow-Fashion-Bewegung, trägt eine Botschaft. Meine Teppiche spiegeln oft philosophische, historische oder politische Themen wider und drücken Stimmungen oder Gefühle aus. Jedes Stück vereint Moderne mit zeitloser Handwerkskunst, feiert Erbe und stellt gleichzeitig den Status quo infrage. Zum Beispiel ruft mein Ammoniten-Teppich, inspiriert von Klimawandel und Aussterben, ein Gefühl von Ewigkeit und Bodenständigkeit hervor und berührt die Betrachter tief.




In welche Richtung siehst du deine Designs gehen?

Aktuell konzentriere ich mich auf maßgeschneiderte Teppiche, Wandkunst und exklusive Einzelstücke. Einige Kunstwerke erfordern viel Arbeitsaufwand, während andere eher praktisch für den täglichen Gebrauch sind. Dennoch ist jedes Stück aufgrund seiner handgefertigten Natur einzigartig. Zudem plane ich, Keramik und Schmuck zu erkunden, angetrieben von meiner grenzenlosen Leidenschaft für vielfältige künstlerische Ausdrucksformen.



Beschreibe dein kreativen Prozess; was ist Ihr Lieblingsteil? Was magst du nicht so gerne?

Ich liebe die Recherchephase, das Skizzieren, den Besuch von Kunstausstellungen, das Anschauen von Dokumentationen und das Reisen. Die Produktion ist zwar erfüllend, kann aber nervenaufreibend sein, besonders während der Musterphase. Die Zusammenarbeit mit marokkanischen Frauen an nicht-traditionellen Designs stellt Herausforderungen dar, führt jedoch zu einzigartigen Ergebnissen. Das alleinige Management von Design, Produktion, Transport, Marketing und Verkauf ist anspruchsvoll, aber letztlich erfüllend.



Beeinflussen deine Reisen auch dein Designstil?

Reisen sind eine bedeutende Inspirationsquelle für mich. Sie stehen für Freiheit und Privileg. Ich habe eine tiefe Verbindung zur Natur und dem einfachen Leben, schätze aber auch Luxus. Meine ausgedehnten Reisen haben meine Arbeit mit einer vielfältigen Sammlung von Textilien und Schmuck bereichert. Während Marokko derzeit mein Fokus ist, bin ich offen für zukünftige Zusammenarbeiten in Thailand, Mongolei, Nepal oder Indien, wo traditionelle Textilkunst blüht. Meine schweizerisch-zigeunerischen Wurzeln befeuern meine Reiselust und treiben mich stets dazu an, Neues zu entdecken und zu kreieren.


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